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Schottland

Wissenswertes über Gin aus Schottland

Die Geschichte

Schottland ist weltweit als Heimat des Whiskys bekannt, doch in den letzten Jahren hat sich das Land auch zu einer der spannendsten Gin-Regionen Europas entwickelt. Während Gin ursprünglich im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden nach Großbritannien kam und vor allem mit England assoziiert wird, hat Schottland eine ganz eigene Gin-Kultur hervorgebracht.

Die ersten schottischen Gins entstanden bereits im 19. Jahrhundert, doch der große Boom begann erst im 21. Jahrhundert: Mit dem Aufkommen der Craft-Spirituosen-Szene und der Lockerung von Brennregeln wagten sich viele kleine Destillerien an die Herstellung von Gin. Heute gibt es in Schottland über 100 verschiedene Gin-Marken – Tendenz steigend.

Die Herstellung

Basisalkohol:
Für schottischen Gin wird meist ein neutraler Getreidealkohol verwendet, oft aus lokal angebautem Weizen oder Gerste. Einige Brennereien nutzen sogar den eigenen Whisky-„New Make Spirit“ als Basis, was dem Gin eine besondere Tiefe verleiht.

Botanicals:
Das Herzstück jedes Gins sind die sogenannten Botanicals – pflanzliche Zutaten, die dem Getränk sein Aroma geben. Neben Wacholder (der gesetzlich vorgeschrieben ist) setzen schottische Destillerien auf eine Vielzahl regionaler Kräuter, Beeren und Gewürze:

  • Heidekraut (Heather): Typisch für die Highlands und oft in schottischem Gin zu finden.
  • Distel (Thistle): Das Nationalsymbol Schottlands sorgt für florale Noten.
  • Myrte, Kiefernnadeln, Moosbeeren: Viele Gins spiegeln die wilde Natur Schottlands wider.
  • Zitrusfrüchte: Für Frische sorgen Zitronenschalen oder Orangenblüten.
  • Algen & Seetang: Besonders bei Gins von den Inseln wie Islay oder Orkney beliebt.

Destillation:
Die meisten schottischen Gins werden im traditionellen Pot-Still-Verfahren destilliert. Dabei werden die Botanicals entweder direkt mit dem Alkohol mazeriert oder in einem Aromakorb („Gin Basket“) im Dampfstrom extrahiert. Manche Brennereien experimentieren mit Vakuumdestillation oder anderen modernen Methoden, um besonders feine Aromen zu gewinnen.

Der Geschmack

Schottischer Gin zeichnet sich durch seine Vielfalt und seinen Bezug zur Natur aus:

  • Aromen: Von klassisch-wacholderbetont bis floral, kräutrig oder zitrusfrisch – je nach verwendeten Botanicals.
  • Mundgefühl: Oft weich und rund; viele Gins sind trotz ihrer Komplexität sehr ausgewogen.
  • Besonderheiten: Einige Sorten bringen maritime Noten (durch Algen/Seetang), andere erinnern an Heidekrautwiesen oder Wälder.

Bekannte Marken & Besonderheiten

Zu den bekanntesten schottischen Gin-Marken zählen:

  • Hendrick’s Gin (Girvan): Berühmt für seine Gurken- und Rosenblütennoten; einer der Pioniere des modernen Premium-Gin.
  • The Botanist (Islay): Hergestellt von der Bruichladdich Distillery mit 22 handverlesenen lokalen Botanicals von der Insel Islay.
  • Caorunn (Speyside): Mit Apfel, Heidekraut und Vogelbeere – inspiriert von der Speyside-Landschaft.
  • Edinburgh Gin: Vielfältige Range mit klassischen und experimentellen Sorten; beliebt für innovative Likörvarianten wie Rhubarb & Ginger.

Viele kleine Craft-Destillerien setzen auf Nachhaltigkeit, lokale Zutaten und Handarbeit. So entstehen immer wieder limitierte Sondereditionen mit saisonalen Kräutern oder ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen.

Genuss & Verwendung

Schottischer Gin eignet sich hervorragend für klassische Cocktails wie Gin Tonic, Negroni oder Martini. Durch die große Bandbreite an Aromen lohnt es sich aber auch, verschiedene Tonics auszuprobieren oder den Gin pur zu genießen – am besten leicht gekühlt im Nosingglas.

Einige Empfehlungen:

  • Ein floraler Highland-Gin passt gut zu einem leichten Mediterranean Tonic.
  • Maritime Gins harmonieren wunderbar mit einem Dry Tonic und einer Olive als Garnitur.
  • Fruchtige Varianten lassen sich ideal mit Zitruszesten verfeinern.

Auch in der Küche findet schottischer Gin Verwendung: zum Aromatisieren von Saucen, Desserts oder sogar Fischgerichten.

Unser Fazit

Gin aus Schottland steht heute für Innovation, Regionalität und höchste Qualität. Er verbindet traditionelle Handwerkskunst mit kreativen Ideen und spiegelt die Vielfalt der schottischen Landschaft wider – von wilden Küsten bis zu blühenden Highlands. Wer Lust auf neue Geschmackserlebnisse hat oder einen besonderen Tropfen für den nächsten Cocktailabend sucht, sollte unbedingt einen schottischen Gin probieren!



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